Letztes Update: 20.02.01 

Part 2: Von Dunedin bis Stewart Island

(14.02.) Stewart Island: Rakiura Track
Neben der Frage, ob das Wetter mitspielen würde, war das Hauptproblem: Was nehm' ich mit? Es war die erste Tour, auf der ich für 3 Tage alles dabeihaben musste und mich nicht - wie sonst - bequem aus dem Kofferraum bedienen konnte. Entsprechend schwer und unhandlich war dann auch der Rucksack. Da kam's gelegen, dass gleich am Anfang eine Parkbank mit Mülleimer auftauchte. Die wurde zum gründlichen Umpacken mit Reste-Vernichten bzw. -Entsorgen genutzt:

Das soll alles mit?

Na also, sieht schon besser aus. Aber höllisch schwer!
Der Track führt an einigen Buchten entlang, hauptsächlich durch Regenwald, immer schön auf und ab, teils auf Holztreppen und Stegen, teils auch durch knöcheltiefen Matsch. Am 2. Tag erklimmt man einen 300m hohen Hügel mit Aussichtsturm und steigt dann zur anderen Seite hin ab, wo es am 3. Tag wieder am Wasser entlang zurück zum Ausgangspunkt geht. Es gibt 3 Campgrounds und 2 Hütten. Ich hab ' mich für's Zelten entschieden: Wenn ich schon im Busch unterwegs bin, dann will ich auch keine Matratze und keinen Hüttenabend...

Am Start des Rakiura Tracks

 So ging's stundenlang durch den Wald

 

Fluss-Querung per "Swinging Bridge"

Das tollste an der ganzen Sache: Ich hab' Super-Glück mit dem Wetter gehabt: 2 Tage nur Sonnenschein, in der 2. Nacht und am 3. Tag in der Früh etwas Regen, dann aber wieder trocken. Das ist die ganz große Ausnahme!!! Man muss nämlich wissen, dass es auf Stewart Island im Jahres-Durchschnitt nur an einem von 4 Tagen nicht regnet. Manche behaupten zwar, der Regenwald sei nur bei Regen richtig schön. Ich find' aber: Die Sonne nimmt ihm nicht viel von seiner Schönheit - und es ist ungleich angenehmer, ein trockenes Zelt auf- und abzubauen und rumzuschleppen als ein nasses ...

(Übrigens: Während ich hier in Invercargill in meiner "Cabin" sitze und diesen Bericht schreibe, ist's draussen grau in grau und: es regnet!)


Abends an der Port William Beach

Tramping ...

Mein Zeltplatz, direkt am Strand
Ausblick vom Lookout-Tower über die Wälder auf das Paterson Inlet
Am 3. Tag in der Früh: Sawdust Bay präsentiert sich wolkig und trüb

Aber schon bald danach reisst's wieder auf!


Der Rucksack ist noch wasserfest eingepackt,
aber es marschiert sich schon wieder bestens im
T-Shirt 

 

  Am Ziel angelangt ->
Dieses Bier hab' ich mir ja jetzt wohl wirklich verdient!

Beim Warten auf die Fähre in Halfmoon Bay wird auch das Zelt getrocknet.

 

->
Die Überfahrt durch die Foveaux Strait nach Bluff (ca. 35 km) mit der Power- Cat- Fähre hat bei stürmischer See durchaus was von einer Achterbahnfahrt (ohne Looping allerdings)

Zurück am Festland hab' ich mir in Bluff noch den bekannten Wegweiser am Stirling Point angeschaut. Der macht einem nochmal klar, dass man hier doch ziemlich weit weg "vom Schuss" ist.

Vom Bluff Hill Lookout gab's einen fantastischen Rundblick über die südlichsten Teile der Südinsel. Allerdings hätt's mich hier fast weggeblasen ...

Der Abstecher nach Stewart Island war zweifellos ein Highlight - und er ist ein Wendepunkt. Von jetzt an bin ich "northbound" unterwegs ...

(11.02.) Von Dunedin nach Invercargill
Die 1. Etappe dieser Teilstrecke war eine Fahrt auf die Otago Peninsula. Von dort hatte man nochmal einen tollen Blick auf die Lage von Dunedin, ausserdem gibt's hier jede Menge "Wildlife":

Vom Pinguin bis zum Albatross ist alles vertreten. See-Löwen und See-Hunde inbegriffen (der Unterschied zwischen diesen beiden ist mir allerdings immer noch nicht recht klar...)

Weiter ging's in die Catlins, ein Naturschutz-Gebiet mit Regenwäldern, Wasserfällen, Höhlen und so weiter.

Hier hab' ich gemerkt, wie schwierig es ist, gute Fotos von dem ganzen "Grünzeug" zu machen. Es kommt einfach auf keinem Foto so rüber, wie's wirklich ist. Die Lichtverhältnisse sind zu extrem, da kommt die Kamera nicht ganz mit - und der Fotograf auch nicht!

Rund um den Slope-Point, den südlichsten Punkt des NZ-Festlandes, war's dann wieder einfacher:


Sturmgepeitschte Bäume


Eindeutige Wegweiser


und eine tolle Abend-Stimmung
Invercargill
In Invercargill tobt, gerade als ich ankomme, ein "Pipe Band Contest" im Queens Park: Diverse Dudelsack-Gruppen haben sich dort versammelt und blasen, was das Zeug hält.

Üben und Auftritte finden in Hörweite voneinander statt: Über dem ganzen Park - und darüber hinaus - liegt ein diffus- dissonantes Gedudel in der Luft. Das mit der schottischsten Stadt Neuseelands (Dunedin) muss ich mir darauf hin nochmal überlegen...

 

Die Jungs brauchen eine ganze Menge Luft,
aber man lernt's ja anscheinend schon in jungen Jahren ...

Ansonsten bestätigt ein Blick vom historischen Wasserturm (höchstes Gebäue der Stadt!), dass es nicht viel zu sehen gibt!

Bemerkenswert meine Bleibe für die 1. Nacht: Im bekannt-beliebten Backpackers Southern Comfort war nur noch das "Playhouse" frei. Eine Art Geräte- Schuppen im Garten, grad' gross genug für eine Matratze. Aber warum nicht, gemütlich war's jedenfalls, und eine Taschenlampe wurde bereitgestellt.

Im gut ausgestatteten Visitor Center hab' ich meine Fähre zur Nordinsel gebucht und Informationen eingeholt für die nächsten Tage: "Tramping" (= Hiking = Bushwalking = Wandern) auf Stewart Island.

(08.02.) Dunedin (ausgesprochen: danídn)
Die Fahrt von Oamaru nach Dunedin hatte - trotz unbeständigem Wetter -  wieder einiges an Küstenlandschaft zu bieten.

Mit Auto ist ja eh' alles ganz easy. Schlimmstenfalls wird halt das Zelt nass eingepackt. Die Radler hatten's da schon härter: Neben den lästigen Regenschauern machte ihnen der teils brachiale Wind das Vorwärtskommen nicht gerade zum Vergnügen.

<- Die "Boulders" von Moeraki


Tolle Aussicht bei Karitane


Dunedin Railway Station
Dunedin ist die "schottischste" Stadt Neuseelands (jawohl, mit Whisky-Distillery) und hat die älteste Universität des Landes. 18000 Studenten sorgen auch für eine lebhafte Kneipen- Szene. Allerdings: noch sind Semester- Ferien!


University of Otago

Ein Superlativ am nördl. Stadtrand: Die steilste Strasse der Welt: Baldwin Street!

Steigung immerhin gute 30%, verewigt im Guinness-Buch der Rekorde. Ich hab's zu Fuß gepackt, ein US-Radler musste zwar absteigen, hat aber sein Radl mitsamt Gepäck bis nach oben geschoben!

Noch eine Besonderheit gab's südwestlich der Stadt zu sehen: Die sog. Tunnel Beach: Eine kleine Bucht, umrahmt von Sandstein-Klippen, die nur durch einen Tunnel zugänglich ist. Ob mit oder ohne Tunnel: Eine spektakuläre Landschaft!

Ansonsten hab' ich mir in Dunedin eine kleine Pause vom Zeltplatz gegönnt: 3 Nächte im Hotelzimmer, kein Wind, kein Regen, keine Insekten, man kann alles liegenlassen, kein "Checkout" um 10:00h Früh - war eine feine Sache: Aber morgen geht's weiter!


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