Letztes Update: 16.03.01 

Part 4: Nordinsel: Der vulkanische Süden

(11.03.) Geysire, Maori und Kiwi fruits
Rotorua kann man nicht auslassen: Es ist zwar sehr touristisch, aber es bietet geothermisches Gequalme und Einblicke in die Maori-Kultur praktisch gleichzeitig. Bei meinem Besuch hielt sich der Touri-Andrang in erfreulichen Grenzen und wettermässig war's mal wieder ein Sommertag!

White Island - die vulkanisch aktivste Ecke von NZ. Die Bootfahrt war leider schon "fully booked"! Naja, wieder einen Hunni gespart!

Die Geysire in Rotorua sind aber auch nicht schlecht!

Überall brodelt's. Der dazugehörige Geruch ist leider noch nicht über's Web vermittelbar!

Einen Einblick in die Maori-Kultur gibt's gleich daneben im "Maori Arts and Crafts Institute": Beim Mittags- Konzert werden die traditionellen Zeremonien vorgeführt. Alles, wie gesagt, recht touristisch, aber da muss man halt durch ...

(12.3.) Über den Export-Schlager Neuseelands, die Kiwi (hier heisst sie Kiwi fruit, zur Unterscheidung vom gleichnamigen Vogel), bin ich nun bestens informiert. Ein Besuch in Kiwi Fruit Country hat alle Fragen beantwortet. Hier nur soviel: Neuseeland exportiert jährlich etwa 60 Mio. Tonnen davon, die Dinger halten sich in den Kühlhäusern und -Schiffen bis zu 9 Monate lang (!), und: wer im Mai/Juni nach NZ fährt, der kann als Kiwi-Pflücker ca. 150.- am Tag verdienen - es ist aber eine Knochen-Arbeit!

Monster-Kiwi in Te Puke

Kiwi-Felder sieht man nicht. Sie verstecken sich hinter meterhohen Hecken: Windschutz!

Kiwis wachsen, ähnlich wie Weintrauben, an sorgsam  drapierten Kiwi-"Stöcken". Eine ausgewachsene Pflanze bringt bis zu 100 kg!

(09.03.) Napier und Gisborne
Die Stadt Napier wurde 1931 durch ein massives Erdbeben so ziemlich platt gemacht und in den Jahren darauf im Art Deko Stil wieder aufgebaut. Heute gilt sie als eins der besten Beispiele dieses Bau- und Kunststils weltweit. Zig Gebäude sind als entsprechende Architektur-Denkmäler ausgewiesen. Meist muss man aber in den 1. Stock raufschauen, denn die Schaufenster und Geschäfts-Eingänge im Erdgeschoss unterscheiden sich - zumindest in der Haupt-Einkaufsstrasse - nicht von denen in irgendeiner anderen Stadt.

Interessant war der Blick vom Aussichtsberg auf den Hafen: Ein riesiges Containerschiff wird gerade entladen. Kräne und spezielle "Gabelstapler" bugsieren die LKW-Container wie Lego-Steinchen hin und her.

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Eins der Art Deco Beispiele:
das frühere Hotel Criterion, jetzt: Criterion Art Deco Backpackers

 

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Blick vom Bluff Hill Lookout
auf den Hafen

Bei nicht sehr ansprechendem Wetter ging's dann weiter östlich nach Gisborne. Die Stadt macht mit dem Slogan "First to see the light" auf ihre Nähe zur Datumsgrenze aufmerksam. Dass es weiter östlich noch jede Menge kleinerer Orte gibt, die noch früher dran sind, interessiert dabei nicht so besonders.

Meine Absicht, mich in eine "Cabin" auf dem stadtnahen Campingplatz einzumieten, scheiterte: Es läuft gerade irgendeine Surf-Meisterschaft hier und die Stadt ist - fast - komplett ausgebucht: Ein Zimmer gibt's noch, in einem privaten Bed and Breakfast-Haus (B&B). OK, ist mir lieber als bei Regen im Zelt zu hocken. Von dieser trockenen und komfortablen Stelle aus also das neue HP-Update!

Die B&B-Unterkunft sollte dann auch so ziemlich der einzige Lichtblick in Gisborne bleiben: Mit dem HP-Update hatte ich so meine Probleme, und das Wetter war auch am 2. Tag nicht besser. East Cape ist also gestrichen!

Immerhin hab' ich herausgefunden, was es mit der "Surf-Meisterschaft" auf sich hat: Es handelt sich um einen Wettkampf zwischen zahlreichen "Life Saving Clubs". Das sind Vereine, die an den Badestränden aufpassen, dass keiner absäuft. Eine Art  "NZ-Baywatch-Olympiade" also! Ich hab' die Sportler nicht beneidet, denn es war saukalt und windig. Hier ein paar Fotos:


Bei der "Rettung" gibt's Stil-Noten  

"Schwimm-Surf-Schwimm-Rennen" gegen die Uhr - und gegen die Wellen

So manches "Rettungs"-Boot treibt heute ohne Besatzung auf dem Wasser ...
Pamela Anderson ist mir leider nicht begegnet ...

NZ-Briefkästen
Was Briefkästen betrifft: Da stehen die Kiwis den Aussies in puncto Einfallsreichtum nicht nach! Hier ein paar Beispiele:

Diese Stiefel füllt nicht der Nikolaus,
sondern der Postbote

Dieses Haustier wird nicht mit
 Whiskas oder Sheba gefüttert,
sondern mit Zeitungen und Briefen

Hier gibt's nicht etwa Sprit:
Die Tankuhr ist die Füll-Klappe des "Briefkastens"

(08.03.) Wanganui, Tongariro, Taupo
Wanganui ist ein gemütliches Städtchen an der Mündung des gleichnamigen Flusses und hat schon mal geschäftigere Zeiten gesehen: Ab 1900 etwa war es Stützpunkt für eine ganze Flotte von Raddampfern, die von hier aus einen "Shuttle-Service" bis weit in's Landesinnere unterhielten. Aber dafür gibt's ja jetzt Strassen und Busse. Von der Flotte ist nur noch ein Exemplar übrig, die "Waimarie". Sie wird für Ausflugsfahrten eingesetzt, oder, wie auf dem Bild unten, für eine Hochzeitsfeier.

Der Fluss gehörte heute (03.03.) aber nicht der Waimarie alleine: Ein paar 100 m weiter treibt eine Armada von Schnellbooten ihr Unwesen. Unter ohrenbetäubendem Lärm jagen flugzeug-ähnliche Konstruktionen über's Wasser. Es ist eine Art "Formel 1" für Motorboote, hab' ich mir sagen lassen. Na ja? Die Piloten in ihren Schutzanzügen und ihre Geschosse sehen jedenfalls ähnlich gefährlich aus...

 

Von Wanganui sollte es eigentlich weiter Richtung Westen zum Vulkanberg Mt. Egmont (oder auch: Taranaki) gehen. Aber das Wetter spielte nicht recht mit. Hab deshalb umdisponiert, bin ins Landesinnere zum Tongariro-Nationalpark gefahren, und hab dort nach nochmal einem Wartetag ein weiteres Hightlight erlebt: Die sogenannte

Tongariro-Crossing - mit 2 Gipfel-Besteigungen
Die Wanderung wird vielfach als Tagestour angeboten, gilt als "Best Day-Trip of NZ", der Andrang ist entsprechend! Ich hab's auf 2 Tage verteilt, mit Zeltübernachtung neben einer der Hütten. Dadurch bin ich den Massen entkommen, und hab' noch 2 Gipfel mitgenommen. Das Wetter hat schliesslich auch mitgemacht, und so war's eine grandiose Tour durch eine Vulkangegend, die gewisse Ähnlichkeiten mit einer Mondlandschaft nicht verleugnen kann.

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Am 1. Tag noch schwarze Wolken. Aber der Blick vom Mt. Tongariro lässt hoffen ...

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Abends vom Zelt aus: Sunset am Mt. Taranaki (150 km entfernt, 8xZoom macht's möglich!)


Früh um 7: Erstmals seh' ich den Gipfel des Mt. Ngauruhoe. Keine Zeit verlieren! Ich bin 1 Std. "ahead of the crowd"

Vom Sattel aus sind's nur ca. 400 Höhenmeter zum Gipfel. Nicht schwierig, aber stressig!

Toller Blick oben vom Krater-Rand, die "Abfahrt" im Lava-Geröll ist dann schnell vorbei

Auf dem weiteren Weg: Emerald Lakes

Red Crater

Am Ende des Tracks: Die müden
Wanderer warten auf ihre Busse.

Nach dieser tollen Bergtour wieder die Frage: Wie mach ich weiter? Nach Westen zum Mt. Taranaki? Nein, der Wetterbericht ist nicht gut genug, und von weitem hab' ich ihn ja schon in voller Pracht gesehen. Also ins Zentrum der Nordinsel, zum

Lake Taupo
Der ganze See (Durchmesser ca. 30 km) ist das Ergebnis eines riesigen Vulkan-Ausbruches. Das ist zwar schon ein paar Jährchen her (ca. 25.000), aber noch immer köchelt es rundherum:

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Z.B. im "Craters of the Moon" Gebiet: Auf Holzstegen kann man an dampfenden und zischenden Kraterchen und Erdlöchern vorbeispazieren.

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Wie die Erdwärme technisch genutzt wird, sieht man nebenan im Wairakei Thermal Valley: Der Dampf wird gesammelt und in das geothermische Kraftwerk geleitet. Das erste der Welt, NZ war hier Pionier!

Ansonsten ist Taupo auf der Nordinsel sowas wie Queenstown auf der Südinsel: Das Action-Zentrum. Man kann auch hier  Bungy-Jumpen und Jet-Boat fahren, Tandem-Sky-Diven oder in einem künstlichen Dschungel aus Telegrafenmasten und Drahtseilen Tarzan und Jane spielen (Rock'n Ropes heisst letzteres, www.rocknropes.co.nz), und und und.

Letzten Samstag fand hier der Ironman von Neuseeland statt (www.ironman.co.nz). Den hab' ich zwar (als Zuschauer natürlich) verpasst, aber ich hab' die Seepromenade genutzt, mein Lauftraining endlich wieder aufzunehmen, und zwar am 7.3., zeitgleich mit dem Lauftreff zuhause in Menzing beim Manfred.


(01.03.) Wellington
Die Hauptstadt Neuseelands empfängt mich mit Sonnenschein und Sommer-Temperaturen (am 2. Tag schaut's dann schon wieder ganz anders aus!).

Jetzt geht's erst mal wieder an's Planen für die restlichen 2 Wochen. Beim "AA" (der ADAC von NZ) hol' ich mir dafür die Strassenkarten und einen "Accommodation-Guide" (Gibt's für ADAC-Mitglieder alles kostenlos!), ansonsten ist leichtes City-Sightseeing angesagt.

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Beim Blick über den Hafen wird nochmal klar, wie riesig die Interislander- Fähren sind.

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Das mit Abstand bekannteste Gebäude in Wellington: Der "Beehive", eins von 3 Parlamentsgebäuden. Nicht besonders schön, aber unverwechselbar!

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Auch sehr eindrucksvoll: Der riesige Komplex des Museum of New Zealand, oder auch "Te Papa".

Daran kam nicht mal ich Kultur-Banause vorbei: Ein bisschen was zur Geschichte der Maori und zur Europäischen Einwanderung musste schon sein!

 


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