Norwegen-Tour 2022


Letztes Update: 25.06.22

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1. Woche


(07.06.) 920 km von München nach Kiel

Heute früh um 5 Uhr ging's los, denn wir hatten ja gut 900 km bis nach Kiel vor uns. Abgesehen von den vielen Autobahn-Baustellen und einem teilweise 2-spurigen LKW-Verkehr kamen wir gut in den hohen Norden (Deutschlands!).

Erste Station war die Schleusenanlage an der Einmündung des Nord-Ostsee-Kanals in die Kieler Förde. Wir hatten Glück, dass gerade ein mächtiges Frachtschiff einlief. Der Höhenunterschied zwischen Kanal und Förde beträgt nur 5 cm, aber es geht darum, dass im Kanal keinerlei Strömung entsteht, denn die würde die unbefestigte Kanalwanne ausspülen. Hat uns ein Schleusenmeister erzählt.

Dann ging's zu unserer ersten Campingnacht direkt an der Kieler Förde.


Die "Rostrum Africa" in der großen Schleuse des Nord-Ostsee-Kanals


(08.06.) Von Kiel nach Oslo  -   20 Stunden auf der "Kreuzfahrtschiff"-Fähre "Color Fantasy"

Beim Frühstück am Campingplatz (direkt an der Kieler Förde) haben wir auch schon unser Schiff aus Oslo einlaufen sehen, die "Color Fantasy". Letzte Einkäufe bei Aldi Nord, nochmal volltanken, dann geht's Richtung Norwegenkai zum Einschiffen. Wir waren überpünktlich schon vor 12 Uhr da, konnten in aller Ruhe unsere Außenkabine #9736 beziehen, und dann kam der spanende Moment: Pünktlich um 14 Uhr legten wir mit der ColorLine Fantasy in Kiel ab, um 20 Stunden später Oslo zu erreichen. Die Fahrt auf dem 15-Deck-Schiff können wir als sehr komfortabel bezeichnen. Ein Höhepunkt auf der Strecke war die Unterquerung der Brücke über den Großen Belt, die die Dänischen Inseln Seeland und Fünen verbindet.


Frühstück am Deich. Hinten läuft gerade unser Fährschiff aus Oslo ein


Am Norwegenkai in Kiel. Im Hintergrund unser Schiff


Wir verlassen Kiel um 14 Uhr

 
Eine Außenkabine haben wir uns gegönnt  -  Die Haupt-Mall ist auf Deck 7


Unterquerung der Brücke über den Großen Belt. Sie wurde in den 90ern erbaut und ist insgesamt 18 km lang

(09.06.) Oslo  -   Kultur und mehr

Heute beschlossen wir, noch einen Tag und eine Nacht in Oslo zu verbringen (Schnecki wollte eigentlich gleich weiterfahren), denn es galt, das erst im Oktober 2021 eröffnete MUNCH Museum zu besuchen, außerdem sind wir dem Opernhaus nochmal aufs Dach aus weißem Marmor gestiegen. An der Harbourfront sind die Baukräne seit unserem letzen Besuch 2017 weniger geworden, aber ganz weg sind sie immer noch nicht. Witzig: vor 5 Jahren sind wir exakt am gleichen Datum wie heute in Oslo angekommenen: am 09.06.!


Das neue Munch-Museum in Oslo  -  Schön finden wir's nicht, aber es ist zweifellos eine Attraktion 


Blick über Oslo vom Ekebergpark  -  Dort oben liegt auch unser Campingplatz


Blick übers mitternächtliche Oslo von Ekeberg aus

(10.06.) Von Oslo über Lillehammer durchs Gudbrandsdal und über das Dovrefjell

Heute gab's kein Halten mehr: Jetzt aber ab in den Norden! Die E6 ist von Oslo bis kurz vor Lillehammer als Autobahn ausgebaut. Da geht's flott voran (das bedeutet in Norwegen: mit max. 110 km/h). Lillehammer war für eine Mittagspause mit Besuch der Olympiastätten von 1994 ideal. Highlight: der Tiefblick von den Skisprungschanzen auf die Stadt und den See. Die Stadt selber ist klein und gemütlich, aber morgen ist dort was los! Nur um einen Tag haben wir eine große Laufveranstaltung verpasst, den Birken Run. Von 5km über Halb- und Marathon bis zum 60km Ultra ist dort alles geboten. Gemeinsames Ziel: Das Håkon-Stadion in Lillehammer.

Wir wollen aber weiter und deshalb steht für uns morgen Trondheim auf dem Programm. Heutiger Nachtplatz: Ein kleiner, aber feiner Campingplatz in Oppdal, ca. 120 km vor Trondheim, mit fantastischem Internet!


Die Sprungschanzen von Olympia 1994 in Lillehammer. Unten die Stadt und der Mjøsasee


Über die einsame Hochfläche Dovrefjell. Höchster Punkt auf der Straße: ca. 1.000m, Berge bis 2.200m


Am Campingplatz in Oppdal erleben wir Sonne und Regen gleichzeitig ...


... und einen tollen Nachthimmel (23:40h). Taschenlampen haben ab jetzt Pause, denn es wird nicht mehr dunkel

(11.06.) Nach Trondheim und weiter ins Anglerparadies Namdal

Trondheim ist eine sehr angenehme Stadt, in der wir 3 Stunden verbracht haben: Die Lagerhäuser, die alte Brücke, der Dom, der riesige Zentralplatz und die Burg. Nur das wichtigste eben. Dann ging's weiter auf der E6 ins Namdal, ein Eldorado für Angler. Leider gibt's dort das "Lachs- Aquarium" nicht mehr, und auch die längste Lachstreppe Europas kann man wegen Bauarbeiten am Wasserkraftwerk nicht mehr besichtigen. Na gut, wir campen trotzdem am Namsen Fluss, ganz nah am mächtigen Stauwehr des Kraftwerks. Heute mal keine selbst gekochten Nudeln oder Reis, sondern Abendessen im einzigen Restaurant am Platze: Fish & Chips und "Kjøttkaker". Gut war's! 

 


Der Nidarosdom ist die größte Kirche Norwegens, hier werden seit Jahrhunderten Könige gekrönt und begraben


Die "Gamle Bybro" ist Wahrzeichen und Touristenmagnet 


Zurück in die Natur: Der 36km lange See Snåsavatnet

(12.06.) Wir erreichen den Polarkreis

Heute erreichten wir nach gut 2000 gefahrenen km den Polarkreis. Das "Arctic Circle Center" ist OK zum Souvenir- Shopping und für ein paar Doku-Fotos. Ansonsten beeindruckt die Natur drum herum: die immer noch verschneite Hochebene auf ca. 700m und das Saltdal, in dem sich die Wassermassen der Schneeschmelze zu Tale stürzen. Wir nächtigen in Fauske, ca. 250 km vor Narvik. Das ist das "Tor zu den Lofoten", das wir morgen erreichen wollen.


Wilde Landschaft auf der Fahrt nach Norden


Wir haben den Polarkreis erreicht


Unser Campingbus hat seit München gut 2000 km abgespult

(13.06.) Streckenänderung: Gleich auf die Inseln  -  Narvik bleibt außen vor

250 km hatten wir heute noch vor uns bis nach Narvik. Davon die erste Hälfte auf sehr kurviger, mit Tunneln gespickter Straße. In Bognes endet die Straße und man MUSS auf die Fähre. Es geht dort aber per Fähre nicht nur nach Narvik, sondern auch auf direkterem Weg auf die Insel Hinnøya, und so beschlossen wir nach kurzer Diskussion, Narvik auszulassen und gleich das Inselreich anzusteuern. An unserem Nächtigungsort Harstad erlebten wir ein Naturschauspiel der besonderen Art: Eine Kolonie von Küstenseeschwalben fand sich direkt vor unseren Augen zur Paarung ein. Diese kleinen Tiere leisten Unglaubliches, sie fliegen jedes Jahr vom Nord- zum Südpolargebiet und zurück. Bei uns hat sich der Schwarm gegen 22 Uhr lautstark verabschiedet. Schnecki war fasziniert.


So oder so ähnlich sieht's hier überall aus


Blick von unserem Campingplatz auf den Vågsfjord


(C) 2022 Gerhard Fenzl