Norwegen-Tour 2022


Letztes Update: 26.06.22

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3. Woche


(21.06.) Midsummer in Norwegen

Heute ist "Midsummer", aber Schnecki und ich waren uns einig: Wenn wir's nicht gewusst hätten, hätte es niemand bemerkt. Denn heute war der erste richtige Regentag unserer Tour: Alles grau in grau, teils heftiger Regen, Wind - und kalt. Und das, obwohl wir uns gerade auf der Küstenstraße Fv 17 durch traumhafte Landschaften hangelten. "Hangeln" deshalb, weil die Fv 17 immer wieder durch Fährpassagen unterbrochen ist, heute waren es deren 3. Bei diesem Wetter tun uns die Motorradfahrer und die Radler leid, die den Bedingungen ja voll ausgesetzt sind. Wir haben immerhin ein Dach über dem Kopf!

Versöhnlich wurde es dann erst gegen Abend: Stellplatz direkt am Meer und Abendsonne! Morgen hoffen wir auf besseres Wetter, aber so genau weiß man's hier nie ... Ach ja: Heute haben wir auf einer der Fährpassagen den Polarkreis wieder überquert, diesmal von Nord nach Süd.


Die Brücke nach Sandnessjøen überquert nicht den ganzen Fjord, sondern führt in der Mitte auf einen Damm


Wir stehen komplett auf einem Schären-Fels. Häringe zu setzen wäre hier blöd, aber das brauchen wir ja nicht


23 Uhr: Eine "Fast-Noch"-Mitternachtssonne, direkt vom Busfenster aus ...

(22.06.) Die Küstenstraße Fv 17 oder: Fähren-Hopping

Wir blieben weiter auf der Küstenstraße Fv 17, heute war das Wetter deutlich besser als gestern, und es gab wieder 3 Fähr-Überfahrten! Die Landschaft hat sich Richtung Süden sehr geändert: von schroffen Bergen über endlose bewaldete Hügel bis hin zu eindeutig landwirtschaftlich genutzten Gebieten. Immer gleich aber: Das viele Wasser in Form von Fjorden oder Seen.

Wir kamen bis Namsos, ca. 200 km oberhalb von Trondheim, und müssen feststellen: Hier wird's nachts wieder dunkel! Sonnenuntergang um 23:56h, Sonnenaufgang um 02:35h. Sowas hatten wir jetzt länger nicht ...

Heute haben wir versucht, unsere restlichen Norwegen-Tage "vom Ende her" zu planen, d.h., wir haben für 30.06. die Fähre von Kristiansand nach Hirtshals (DK) gebucht und die Etappen bis dahin grob eingeteilt. Demnach geht's morgen auf relativ langer Fahrt in die Nähe des Geiranger-Fjords, wo wir dann am Freitag mit sonnigem Wetter und einem Blick auf die Aida Perla rechnen. Schau mer mal!


Im Hintergrund die Bergformation "7 Schwestern" (nur 5 davon im Bild)

Hier geht's nicht etwas zu den besoffenen Schwestern, wie man vermuten könnte, sondern zu den besagten sieben Schwestern. Wir standen am Anfang des Wanderweges zu einer von ihnen. Aber 1000 Höhenmeter (6 Std. hin und zurück) waren leider nicht drin.

Ein knapp 20 km langes Stück der Straße Fv 17 liegt zwar auf dem Festland, es gibt aber keine weitere Straßenverbindung. An beiden Enden der Straße geht's nur per Fähre weiter. Wer lebt da? Womit verdient er sein Geld? Wir wissen nicht, ob der Name einer dortigen Ortschaft diese Fragen beantworten kann:


Typische Szenerie auf der Fv 17

(23.06.) Ab nach Süden!

Nachdem es heute in Namsos die ganze Nacht durchgeregnet hatte, setzten wir unseren Plan um: So schnell wie möglich in die Nähe von Geiranger. Wie erwartet, war's eine recht lange Fahrt, aber südlich von Trondheim wurde das Wetter besser und wir passierten nach dem Gudbrandsdal auch das Ramsdal bei sehr gutem Wetter. Letzteres hat landschaftlich enorm was zu bieten, u.a. die Trollwand, mit 1000m eine der schwierigsten Kletterwände in Europa.

Highlight des Tages war aber der Trollstigen, eine Serpentinenstraße, die sich in 11 Kehren auf 850m hinaufschraubt. Nun sind uns Passstraßen ja nicht unbekannt, aber was die Norweger da anno 1936 in einen felsigen Kessel mit tosenden Wasserfällen reingebaut haben, ist schon speziell!

Auf der anderen Seite ging's weit gemächlicher wieder hinunter und wir schafften sogar noch die 21 Uhr Fähre nach Eidsdal und hatten uns kurze Zeit später in einem schnuckligen Campingplatz einquartiert. Entfernung nach Geiranger: 20 km, bingo!, dann kann der "große Tag" morgen ja kommen ...


Kann man hier eine Straße reinbauen? Die Norweger schon! Auf den zweiten Blick sieht man sie sogar


Von oben ist der Tatzelwurm leichter zu erkennen 


Auf 850m Höhe sind wir im Winter angekommen: Weite Schneefelder, die Seen unter einer Eisschicht

(24.06.) Geirangerfjord: DER große Tag!

War's heute wirklich! Das Wetter war wie angesagt traumhaft (auch jetzt um 22:30h haben wir noch blauen Himmel und Sonne) und so geriet unser Geiranger-Tag zum Norwegen-Festival: Kaum waren wir am 2. Aussichtspunkt angelangt (ich sag' noch: "Kreuzfahrtschiff ist noch keines da"), schon kam die Aida Perla um die Ecke und bestimmte für den Rest des Tages die Szenerie vor Geiranger.

Dann ging's auf spektakulärer Fahrt zum 1500m hoch gelegenen Aussichtspunkt "Skywalk" auf dem Dalsnibba. Das Panorama dort war unbeschreiblich, unsere Brotzeit fand bei den zahlreichen Kreuzfahrt-Passagieren (die werden natürlich auch hier herauf gekarrt) durchaus Beachtung.

Auf der Weiterfahrt kamen wir auch am Sommerskigebiet Stryn vorbei, die enge Straße dorthin ist gesäumt von Wasserfall- Kaskaden. Für die Nacht hatten wir uns den Campingplatz Sande direkt am Loenvatn (Loen-See) ausgesucht. Der war zwar schon voll, aber ein Plätzchen für einen kleinen Campingbus findet sich doch immer. Von hier hat man den Blick über'n See und dahinter ragt das Massiv des Jostedalsbreens auf, den Kjenndal-Gletscher kann man vom Platz aus sehen.

Und als wäre das alles noch nicht genug für diesen Tag, feiert man heute hier den Midsummer, mit großem Sonnwendfeuer und Livemusik!

Die Fotos von heute würden allein ein Album füllen, ein paar davon gibt's hier. Der heutige Tag toppt sogar unseren Supertag auf den Lofoten (17.06.), und besser KÖNNEN wir's nicht mehr bekommen!


Am Adler-Aussichtspunkt. Die AIDA kommt gerade hinten ums Eck 


Die AIDA Perla kurz vor dem Ziel Geiranger (Fjord-Ende) 


Zum Landgang nutzen die Passagiere eine Ponton-Brücke


Nächster Aussichtspunkt weiter östlich, ca. 4 km außerhalb 


Der Aussichtspunkt Dalsnibba ist 20km entfernt und 1500m hoch gelegen. Die AIDA ist immer noch gut erkennbar 

   
Unsere Brotzeit oben am Dalsnibba war cool  -  Unser VW-Bus ist 2m hoch, mehr sag' i ned!


Sonnwendfeuer am Campingplatz Sande. Im Hintergrund der Kjenndal-Gletscher

(25.06.) Pausentag!

Heute machen wir mal einen auf Faulenzen. Zum 2. Mal auf unserer Tour genehmigen wir uns eine zweite Übernachtung am gleichen Campingplatz!

Schon vor dem Frühstück sind wir umgezogen von unserem Behelfsplatz an der Straße in die erste Reihe direkt am See. Hier haben wir eine eigene Bank am See und außer einer kleinen Radltour am "Loenvatn" entlang steht nichts auf dem Programm (es sollten dann doch ca. 30 km werden ...).

Bei all der Idylle: Im Jahr 1936 kam es hier zu einem schrecklichen Felssturz, bei dem 1 Mio Kubikmeter Stein ins Wasser stürzten und eine 70m hohe Flutwelle auslösten. 2 Dörfer wurden weggespült, 74 Menschen starben. Näheres hier (deutsche Übersetzung anklicken).

Die Stelle haben wir uns angesehen. Der schauen wir uns nachher noch an ... Morgen geht's dann weiter an die div. Gletscherzungen des Jostedalsbreen. 


Ein lauschiger "Arbeits"platz


Schön aufgereiht mit den anderen stehen wir in vorderster See-Zeile


Sehr beeindruckend: Am Ort der Katastrophe von 1936


So eine Gaudi gegen Mitternacht auf unserem Bankerl am See!

(26.06.) Gletscher ist angesagt: Der Jostedalsbreen 

Den größten Gletscher des europäischen Festlands haben wir ja schon seit vorgestern im Auge, aber heute sind wir ihm noch näher gekommen. An 2 Stellen haben wir Gletscherzungen besichtigt, und jetzt sind wir oben im Jostedal auf dem Campingplatz, um morgen das nahe gelegene Nigardsbreen in Augenschein zu nehmen. Falls das Wetter mitmacht...

Morgen nachmittag steht eine spektakuläre Fährfahrt durch den Naeroyfjord auf dem Programm. Die haben wir sicherheitshalber heute mal vorgebucht.


Am Bøyabreen: nur ein paar 100 Meter von der Hauptstraße weg, und man steht davor 


Das Supphellebreen: Hier geht's einige km auf teils Schotterstraße hinter. Und zugegeben: Das Foto ist gezoomt 


(C) 2022 Gerhard Fenzl